Europameisterschaft in Schottland
08 - 12  September 2003 auf der Insel ISLAY

      Nach dem Beschluss, dieses Jahr aus Kostengründen nicht an der Weltmeisterschaft in Spanien teilzunehmen, konnten wir unsere Bemühungen ganz auf die Europameisterschaft in Schottland konzentrieren. Dank der Hilfe unserer  Sponsoren, welchen wir an dieser Stelle noch einmal besonders danken möchten, konnten die jährlich expandierenden Kosten einigermaßen in Grenzen gehalten werden.

An dieser Stelle sei aber gesagt, dass es nicht sein kann,  dass ( wie in Schottland geschehen ) eine Anmeldung für eine Meisterschaft 400.-€ pro Person  kostet und für dieses Geld außer einem Barbecue und einem Abschlussbankett nichts geboten wird, alle Mahlzeiten und Lunch-Pakete extra bezahlt werden müssen, von dem Hotelzimmer nicht zu sprechen. Somit dürfte der ganze "Spaß" pro Nase etwa 1500.- 2000.-€ gekostet haben.

Wie jeder weiß, wird  bei unseren Meisterschaften ausschließlich für "Ruhm und Ehre" gefischt, und das ist auch gut so. Aber unter diesen Umständen ziehen wir doch eine Woche Angeln auf den Bahamas auf Bonefish mit Vollpension und Flug vor......dies nur nebenbei.

Da noch niemand von uns zuvor in Schottland gefischt hatte, haben wir uns 3 Tage Training gegönnt. Die Seen, an welchen wir trainieren durften, waren wunderschön in der schottischen Einsamkeit gelegen und außer einigen Schafen die blökten und dem Meeresrauschen im Hintergrund gab es Ruhe total.

Fußmärsche von einigen Kilometern waren an der Tagesordnung und mit Waders durch das Torfmoor zu laufen ist nicht jedermanns Sache. Die Trainingsseen waren in der Regel schlecht besetzt, sodass wir nur wenige Fische fangen konnten, und dementsprechend auch nicht genau wussten, welchen Köder wir bei der Meisterschaft benutzen sollen. Das Wasser hatte Trinkwasserqualität, doch es war vom Torf braun gefärbt. Die "Brown Trout's" waren extrem klein aber wunderschön. Wie beim obligatorischen Symposium zu erfahren war, hatte eine Forelle von 30 cm bereits das stolze Alter von 8 Jahren erreicht.

Selten zuvor wurde uns eine solche Gastfreundschaft entgegengebracht wie auf Islay. Bei der Eröffnungszeremonie waren mindestens 3/4 aller Einwohner der Insel zugegen und spendeten allen Mannschaften einen herzlichen Applaus.  Nebenbei erwähnt, hätten wir gleich zu Anfang einen der zahlreichen Pub's besucht, hätten uns die sympathischen Bewohner alle gängigen Fliegen der Insel gezeigt....

Nach der Eröffnungszeremonie erhielten wir eine Führung durch die Whiskydestillerie des Sponsors BOWMORE mit anschließender Verköstigung des Feuerwassers. Schotten trinken übrigens ihren Whisky mit einem Fingerhut Wasser verdünnt, was den Geschmack etwas abrundet.

Der eigentliche Wettbewerb wurde während drei Tagen abwechselnd im Loch Gorm ( Ufer ),  im Loch Ballygrant ( Boot) im Loch Finlaggen ( Ufer ) und im Loch Kinnabus (Ufer ) ausgetragen.
Entscheidend für ein erfolgreiches Angeln war in jedem Fall der Wind, blies dieser ablandig oder überhaupt nicht, so verweigerten die Fische fast jede dargebotene Fliege. Gefischt wurde während 5 x 3 Stunden auf einem Sektor. Hatte man den falschen Platz erwischt, wurden es lange 3 Stunden. Ansonsten kam Freude auf. Nicht selten fingen wir mehr als 20 Fische, aber die meisten Fische waren zu klein ( Mindestmass 20 cm ) und extrem quirlig, sodass viele Fische verloren gingen.

Am Ende blieb uns nur der undankbare vorletzte Platz . Wir hatten zu viele Fische verloren, manchmal sicherlich auch schlecht gefischt, aber an Erfahrung dazu gewonnen.
Islay ist eine Reise wert, wie immer haben wir Freunde gewonnen und nur das zählt.

Bester Luxemburger wurde René KLEMAN auf Platz 35 gefolgt von André JUNG ( 48 ), Jean FLOHR ( 52 ), Claude STROTZ ( 55 ) und Lucien FLOHR ( 64 )

Podium   

Resultate, Tabellen unter http://www.islayflyfishing2003.com/